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Kinderfreie Campingplätze – Erholung pur oder unnötige Einschränkung? Eine ehrliche Betrachtung

campingplatz ohne kinderKinderlachen gehört für viele genauso zum Camping dazu wie der Duft von Grillkohle und der Blick ins Lagerfeuer. Campingplätze sind traditionell Orte, an denen Familien zusammenkommen, gemeinsam spielen, toben, baden und die Natur entdecken.

Umso erstaunlicher wirkt es, wenn man plötzlich auf Angebote stößt, die Kinder ausschließen – sei es komplett, teilweise oder für einzelne Veranstaltungen. Doch genau das passiert immer häufiger, besonders wenn man sich genauer mit „kinderfreie Campingplätze“ und dem Konzept Camping ohne Kinder beschäftigt.

Bei der Suche nach einem Campingplatz über Silvester ist mir dieses Thema zum ersten Mal so richtig bewusst geworden: Ein Platz bot ein festliches Silvester-Dinner an – allerdings ohne Kinder. Familien konnten stattdessen ein Essen in einem nahegelegenen Bungalow buchen.

Und kurz darauf bin ich über einen Zeitungsartikel gestolpert, der das Thema noch deutlicher beleuchtete: Es gibt inzwischen Campingplätze ohne Kinder, die bewusst kinderfrei sind und sich gezielt an Erwachsene richten – teilweise sogar ab 14 Jahren oder ab 18 Jahren.

Doch was steckt dahinter? Warum gibt es kinderfreie Campingplätze, wie verbreitet sind sie wirklich – und ist das Ganze eher Trend, Tabuthema oder einfach eine normale Entwicklung in einem vielfältigen Campingmarkt? Besonders spannend wird es, wenn man sieht, dass es immer mehr Campingplätze gibt, die in Europa auf Ruhe, Natur und Entspannung setzen – ideal für Ruhesuchende, Alleinreisende, Paare oder Camper ab 50 Jahren.

Lass uns genauer hinsehen.

Was genau sind kinderfreie Campingplätze?

Kinderfreie Campingplätze sind Campinganlagen, die ausschließlich Erwachsene als Gäste zulassen. Meist gilt eine Altersgrenze von 16 oder 18 Jahren, manche lassen bereits Gäste ab 14 Jahren zu. Der Begriff „Adults Only“ hat sich dafür etabliert, und er ist im Campingbereich ähnlich zu verstehen wie in Hotels oder Resorts, die eine gezielte Zielgruppe ansprechen.

Wichtig zu wissen: kinderfrei heißt nicht automatisch kinderfeindlich.

Vielmehr richten sich solche Plätze an Menschen, die bewusst einen ruhigen, entspannten Aufenthalt suchen – ohne spielende oder rennende Kinder, ohne Kindergeschrei am Morgen und ohne die typische Geräuschkulisse, die entsteht, wenn Kinder ihren Campingurlaub voller Energie erleben. Häufig sind diese Plätze kleiner, naturnaher oder speziell für Erwachsene konzipiert.

Typische Merkmale solcher Plätze können sein:

  • absolute Ruhebereiche

  • Wellnesszonen für Erwachsene

  • naturnahe Stellplätze ohne Spielplatz

  • moderne Tiny Houses, Lodges oder Glamping-Angebote

  • Rückzugsorte für Paare, Ruhesuchende oder Alleinreisende

  • großzügige Stellplätze in idyllischer, gepflegter Umgebung

  • naturbelassene oder besonders ruhige Lagen, etwa mitten im Wald oder mit Lage am See

Ein guter Eindruck entsteht zum Beispiel auf dem 50plus Campingpark Fisching, der besonders die Zielgruppe 50+ anspricht, oder dem idyllischen Camping Jelly’s Hoeve in den Niederlanden, einem ruhigen Campingplatz, gezielt an Erwachsene gerichtet.

Es handelt sich also um eine klare Zielgruppenentscheidung – nicht um eine Abwertung von Familien. Kinder verbringen ihren Urlaub eben lieber auf Plätzen mit Spielplatz, Animation und Action – Erwachsene suchen dagegen häufig eine entspannte Auszeit in ruhiger, idyllischer Umgebung.

Warum gibt es kinderfreie Campingplätze überhaupt?

kinderfreie campingplätze

Camping verändert sich – und mit ihm die Bedürfnisse der Camper. Während früher alle auf demselben Platz glücklich wurden, suchen viele heute gezielt nach bestimmten Themen: Hunde-Camping, Naturcamping, FKK-Camping, Wellness-Camping oder eben Camping ohne Kinder. Besonders Naturcampingplätze, Plätze im Naturschutzgebiet, idyllisch gelegen, sauber und gepflegt, ziehen Erwachsene an, die Ruhe suchen.

Die wichtigsten Gründe:

1. Ruhe als Luxusgut

Moderne Campingplätze sind heute oft sehr belebt. Viele bieten:

  • Animation

  • Spielplätze

  • Pools

  • Kinderprogramme

  • Ferienaktionen

Das ist großartig für Familien – aber weniger für Ruhesuchende. Für sie sind kinderfreie Campingplätze die Garantie, dass sie wirklich abschalten können und in der Natur Erholung finden. Das gilt besonders in beliebten Regionen wie der Mosel, am Meer oder in Alpenregionen.

2. Wellness- und Glamping-Trend

Saunen, Ruhezonen, Spa-Bereiche und hochwertige Glamping-Lodges funktionieren einfach besser, wenn es ruhig ist. Betreiber setzen daher bewusst auf „Adults Only“, um eine passende Atmosphäre zu schaffen.

Beliebt sind Orte mit idyllischer Umgebung, schönen Fahrradstrecken oder einem angrenzenden Wanderweg, wie am bekannten Campingplatz am Großen Wentowsee.

3. Neue Zielgruppen entdecken

Singles, Paare, Senioren oder digital arbeitende Camper (Workation) machen inzwischen einen großen Teil der Camping-Community aus. Viele von ihnen suchen gezielt Ruhe und Entspannung – und das ohne Kompromisse und ohne Kindergeschrei.

4. Konflikte vermeiden

Schon immer gab es Spannungen zwischen Familien und Ruhesuchenden. Kinderfreie Campingplätze lösen dieses Spannungsfeld, indem sie beiden Gruppen ihren Raum geben. Familien finden auf anderen Plätzen perfekte Bedingungen – und auf einem kinderfreien Platz fühlen sich jene wohl, denen Erholung im Vordergrund steht.

Ein Blick in die Praxis – Erfahrungen aus der Silvester-Suche

Beim Stöbern nach einem Campingplatz für Silvester ist mir ein interessantes Beispiel begegnet:

Ein Platz bot ein stilvolles Silvester-Dinner ausschließlich für Erwachsene an. Familien wurden freundlich darauf hingewiesen, dass für Kinder ein eigenes Essen im Bungalow zur Verfügung steht – damit sie nicht bei der späteren Feier dabei sein müssen. Ein typisches Beispiel für ein Angebot, das ab einem Mindestalter zugänglich ist und auf eine erwachsene Zielgruppe ausgelegt wurde.

Das zeigt:
Es sind nicht nur komplette Campingplätze, die kinderfrei sind. Auch einzelne Bereiche oder Programmpunkte können auf Erwachsene ausgerichtet sein. Gerade bei Events, die spät abends stattfinden, gehobene Menüs beinhalten oder viel Alkohol enthalten, entscheiden sich Betreiber bewusst dafür, Kinder nicht zuzulassen.

Dieses Beispiel ist ein guter Hinweis darauf, dass der Trend vielschichtiger ist, als man auf den ersten Blick denkt.

Wie verbreitet sind kinderfreie Campingplätze in Europa wirklich?

Der Trend wächst, aber er ist keineswegs „massentauglich“ oder flächendeckend. Vor allem in südlichen Urlaubsländern und im Glamping-Segment findet man bereits ein breiteres Angebot an kinderfreien Campingplätzen in Europa.

Deutschland

Es gibt mehrere ausgewiesene Campingplätze nur für Erwachsene, besonders:

  • in Süddeutschland

  • an der Nord- und Ostsee

  • in Regionen mit Wellness– und Spa-Angeboten

Manche Plätze liegen direkt an der deutschen Grenze und sind daher auch für internationale Gäste attraktiv.

Österreich & Schweiz

Hier sind kinderfreie Plätze in Europa eher selten. In der Schweiz dominieren traditionell familienorientierte Plätze. Adults-Only-Angebote findet man eher bei Hotels als auf Campinganlagen.

Südeuropa

Spanien, Kroatien und Italien sind Vorreiter, oft in Verbindung mit:

  • Glamping

  • Wellness-Lodges

  • Boutique-Camping

  • ruhigen Naturplätzen

Tendenz: steigend

Es gibt wenige kinderfreie Campingplätze, aber der Bedarf ist da. Immer mehr Campingplätze richten eigene Adult-Zonen ein oder entwickeln komplett kinderfreie Konzepte. Viele Camper suchen gezielt nach einem kinderfreien Urlaubsort, der ihren eigenen Bedürfnissen entspricht.

Was sagen Camper selbst über kinderfreie Plätze in Europa?

Die Meinungen gehen weit auseinander – aber überraschend oft klingen sie verständnisvoll.
Ich habe dazu nicht nur mein eigenes Umfeld befragt, sondern auch mit Camperinnen und Campern gesprochen, die ich unterwegs kennengelernt habe. Das Bild war erstaunlich klarer, als ich erwartet hätte.

Positive Stimmen aus meinem Umfeld und von anderen Campern:

  • „Endlich kann ich mal komplett abschalten, ohne ständig Rücksicht auf Trubel nehmen zu müssen.“

  • „Wir reisen als Paar – so ein Platz ist für uns ideal.“

  • „Wellness und Ruhe passen für mich einfach besser zusammen, wenn keine Kinder drumherum sind.“

Viele der Befragten – vor allem Paare, Alleinreisende, Best-Ager und ältere Camper – sehen kinderfreie Campingplätze nicht als Ausschluss, sondern als Alternative für einen entspannten Urlaub ohne Kinder.

Kritischere Stimmen, die ich gehört habe:

  • „Camping ohne Kinder? Das fühlt sich irgendwie merkwürdig an.“

  • „Kinder gehören für mich einfach dazu.“

  • „Ich verstehe den Wunsch nach Ruhe, aber ein ganzes Verbot finde ich extrem.“

Trotz der Skepsis war aber selbst bei den kritischen Stimmen oft Verständnis dafür da, warum Menschen solche Plätze nutzen – und warum Betreiber sie anbieten.

Sind kinderfreie Campingplätze diskriminierend?

Ein heiß diskutiertes Thema, das oft emotional behandelt wird. Juristisch betrachtet ist es völlig zulässig, eine klare Zielgruppe anzusprechen – so wie reine Hundecampingplätze oder Seniorenhotels.

Kinder haben kein gesetzliches Recht darauf, überall Zutritt zu erhalten – und Familien werden dadurch nicht benachteiligt, solange das Angebot insgesamt vielfältig bleibt. Genau das ist heute der Fall.

Kinderfreie Campingplätze richten sich nicht gegen Kinder, sondern für Ruhe und Erholung.

hier findest du kinderfreie Campingplätze*

Für wen eignen sich Campingplätze ohne Kinder besonders?

  • Paare, die eine romantische Auszeit suchen

  • Singles, die ungestört reisen oder arbeiten möchten

  • Senioren oder Best-Ager, die abgeschiedene Ruheplätze bevorzugen

  • Workation-Gäste, die Konzentration brauchen

  • Wellnessfans, die Wert auf Ruhe legen

  • Menschen, die bewusst kinderfrei leben

  • Erholungssuchende Naturfans, die eine idyllische Umgebung schätzen

Ein kinderfreier Campingplatz in der Region kann daher der perfekte Platz sein, wenn man ein paar entspannte Tage verbringen möchte.

Vorteile und Nachteile für kinderfreies Camping

Vorteile

  • garantierte Ruhe

  • keine Konflikte zwischen Familien & Ruhesuchenden

  • optimale Bedingungen für Wellness & Spa

  • ideal für Paare

  • entspannte Atmosphäre

  • weniger Hektik auf Wegen und Sanitäranlagen

  • naturnahe, ruhige Bereiche, ideal für die Zielgruppe 50+

  • perfekte Lage für Erkundung, Wandern oder Radfahren

Nachteile

  • Familien fühlen sich teils ausgeschlossen

  • Auswahl (noch) begrenzt

  • manche Plätze sind teurer

  • teils weniger soziale Atmosphäre

  • wenige Plätze bieten Animation oder Gemeinschaftsevents

Fazit – Kinderfreie Campingplätze sind ein Angebot, kein Angriff

camping ohne kinder

Ob Silvester-Dinner ohne Kinder, separate Essensangebote oder komplette Adults-Only-Campingplätze: Der Trend hat viele Facetten. Doch er zeigt vor allem eines:

Camping wird vielfältiger.

Familien finden heute mehr Angebote als je zuvor. Und gleichzeitig entstehen Orte für Erwachsene, die Ruhe, Erholung und Natur ohne Trubel genießen möchten.

Kinderfreie Campingplätze sind kein Zeichen einer „spaltenden Campingwelt“, sondern das Ergebnis einer differenzierten Nachfrage. Solange die Vielfalt bestehen bleibt – und daran besteht kein Zweifel – profitieren alle davon.

Für Familien bedeutet das klare Orientierung.
Für Paare und Ruhesuchende bedeutet es echte Erholung.
Und für die Campingbranche bedeutet es Weiterentwicklung.

Am Ende ist Camping vor allem eines:
Für jeden so, wie er es liebt.



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