Skip to main content

Wildcamping Österreich: Wildcampen und frei stehen – das musst du wissen

wildcamping österrecichWildcamping Österreich bietet die Möglichkeit, die Natur in ihrer reinsten Form zu erleben.

Doch wer sich in Österreich für das Abenteuer „frei stehen“ entscheidet, sollte die rechtlichen Regelungen gut kennen. Denn die Gesetzeslage zu Wildcamping ist von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich und variiert je nach Region.

 

Ist Wildcampen in Österreich erlaubt?

Wildcampen in Österreich ist nicht einheitlich geregelt – je nach Bundesland gelten unterschiedliche Vorschriften.

Generell ist das Campen außerhalb von Campingplätzen nur dann erlaubt, wenn keine lokalen Gesetze oder Gemeindeverordnungen dagegen sprechen. Besonders in Tirol, Kärnten und Niederösterreich ist das Wildcampen verboten und kann mit empfindlichen Strafen geahndet werden.

In anderen Regionen wie der Steiermark oder Oberösterreich gibt es hingegen offenere Regelungen, besonders oberhalb der Baumgrenze.

 

Gesetzliche Regelungen: So unterscheidet sich die einzelnen Bundesländer

österreichisches gesetz

Die Regelungen zum Wildcampen in Österreich variieren je nach Bundesland, was für Wildcamper von großer Bedeutung ist.

Hier ist ein detaillierter Überblick über die spezifischen Gesetze in den einzelnen Bundesländern:

  • Tirol: In Tirol sind die Gesetze besonders streng: Wildcampen ist laut Tiroler Campinggesetz (§3) außerhalb von Campingplätzen grundsätzlich verboten. Nur in Ausnahmefällen, etwa bei Veranstaltungen, ist eine extra Genehmigung möglich.

  • Niederösterreich: Laut dem Niederösterreichischen Naturschutzgesetz 2000 (§6) ist das Aufstellen von Zelten, Wohnwagen oder mobilen Heimen außerhalb von genehmigten Campingplätzen untersagt – Campen außerhalb von Campingplätzen ist verboten und kann mit hohen Geldstrafen geahndet werden.

  • Burgenland: Das Burgenländische Naturschutz- und Landschaftsschutzgesetz 1990 (§12) untersagt das Wildcampen in freier Landschaft.

  • Kärnten: Laut dem Kärntner Naturschutzgesetz 2002 ist das Zelten außerhalb genehmigter Campingplätze verboten. Auch geplantes Biwakieren ist untersagt.

  • Oberösterreich: Das Oberösterreichische Tourismusgesetz sieht vor, dass campen im Ödland erlaubt ist – konkret im alpinen Gelände oberhalb der Baumgrenze, solange es außerhalb von Weideflächen und im Einklang mit der Natur geschieht.

  • Salzburg: Nach dem Salzburger Campingplatzgesetz 2013 ist das Camping außerhalb von Campingplätzen den jeweiligen Gemeinden überlassen. Hier entscheidet oft der Bürgermeister, ob das Zelten erlaubt ist, abhängig von der Sicherheit, der Gesundheit und den lokalen Interessen wie Naturschutz und Tourismus.

  • Steiermark: Laut dem steiermärkischen Gesetz zur Wegefreiheit im Bergland darf das alpine Ödland oberhalb der Baumgrenze betreten werden, jedoch wurde das Campieren 2017 rechtlich untersagt.

  • Vorarlberg: Nach dem Vorarlberger Campingplatzgesetz kann das Campieren außerhalb von Campingplätzen vom Bürgermeister untersagt werden, wenn es gegen lokale Interessen verstößt.

  • Wien: In Wien ist das Campen außerhalb von Campingplätzen grundsätzlich verboten – unabhängig davon, ob du mit einem Zelt, Wohnmobil oder PKW unterwegs bist.

 

Wo ist das Zelten in der Natur erlaubt?

Das Zelten in freier Natur ist in Österreich nicht überall erlaubt, jedoch gibt es bestimmte Gebirgslagen, in denen das Campen, insbesondere im alpinen Ödland, unter bestimmten Bedingungen gestattet ist. Besonders in Regionen wie Vorarlberg, Oberösterreich und der Steiermark kannst du abseits von Campingplätzen zelten, solange das Camping im Einklang mit der Natur geschieht und außerhalb von Weideflächen erfolgt.

Diese Regelung gilt auch für das alpine Biwakieren – das Übernachten ohne Zelt, beispielsweise in einem Schlafsack unter freiem Himmel. In vielen alpinen Gebieten wird das Biwakieren in Notfällen toleriert, jedoch ist dies in anderen Fällen oft untersagt.

Wenn du also im Ödland campen möchtest, solltest du sicherstellen, dass du dich in einem Gebiet ohne landwirtschaftliche Nutzung oder Weiden aufhältst. Zudem ist es ratsam, sich bei der jeweiligen Gemeinde zu erkundigen, ob spezielle Genehmigungen erforderlich sind, um unnötige rechtliche Probleme zu vermeiden.

Campen im Wald: Was du wissen musst

wildcampen österreich

Die Regelungen zum Zelten im Wald in Österreich sind sehr strikt und eindeutig. Der Wald darf grundsätzlich nur zu Erholungszwecken betreten werden – das heißt, Wandern oder Spazieren ist erlaubt, aber das Aufstellen eines Zeltes oder das Lagern über Nacht ist untersagt, es sei denn, du hast eine ausdrückliche Zustimmung des Waldeigentümers.

Diese Vorschrift gilt in ganz Österreich und soll den Schutz der Natur sowie die Erhaltung von Waldgebieten sicherstellen, die eine wichtige Heimat für Flora und Fauna sind.

Wenn du also im Wald zelten möchtest, musst du stets die Genehmigung des Waldeigentümers einholen – sei es bei privaten Waldbesitzern oder bei öffentlichen Institutionen, die für staatliche oder kommunale Wälder zuständig sind.

Diese Genehmigungen werden nicht immer leicht erteilt, da der Wald in seiner natürlichen Form bewahrt werden soll. Um rechtlichen Problemen oder Strafen vorzubeugen, ist es wichtig, sich vorab zu informieren, ob eine Genehmigung erteilt wird. Weitere Informationen zu den Regeln rund ums Zelten im Wald findest du auf oesterreich.gv.at.

 

Strafen beim Wildcampen: Das kann es dich kosten

Wildcampen in Österreich kann teuer werden, wenn du dich nicht an die örtlichen Gesetze hältst. In einigen Bundesländern können hohe Geldstrafen drohen:

  • In Niederösterreich können Strafen bis zu 14.500 Euro verhängt werden.

  • Im Burgenland sind Geldstrafen bis zu 3.600 Euro möglich.

  • In Kärnten drohen Strafen bis zu 3.630 Euro.

  • Auch in Tirol können Strafen bis zu 220 Euro anfallen, wenn du gegen das Gesetz verstößt.

Diese Strafen machen deutlich, wie wichtig es ist, sich vorab über die gesetzliche Lage in der jeweiligen Region zu informieren, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Biwakieren – erlaubt oder verboten?

Biwakieren, das bedeutet das Übernachten unter freiem Himmel, oft ohne Zelt oder andere schützende Unterkünfte, ist in Österreich ein oft diskutiertes Thema. Dabei unterscheidet sich die Regelung von Bundesland zu Bundesland, weshalb Wildcamping-Fans sich genau über die lokalen Bestimmungen informieren sollten.

In den alpinen Regionen von Österreich, insbesondere in Tirol, der Steiermark und Vorarlberg, gibt es in der Regel eine großzügigere Handhabung des Biwakierens. Alpine Biwakieren wird dort oft als Notbiwak toleriert, vor allem, wenn es in abgelegenen Gebieten wie dem alpinen Ödland oder oberhalb der Baumgrenze und abseits vom Weideland stattfindet.

Hier kann das Übernachten in einem Biwakisack unter freiem Himmel ohne Zelt als eine Notmaßnahme betrachtet werden – etwa bei plötzlichen Wetterumschwüngen oder anderen unvorhergesehenen Umständen.

In diesen Fällen ist das Übernachten im Freien unter bestimmten Bedingungen erlaubt, solange es mit der Natur und den geltenden Gesetzen im Einklang steht.

Jedoch wird geplantes Biwakieren außerhalb von Campingplätzen, ohne zwingenden Grund oder Notlage, oft als illegal betrachtet und kann mit Bußgeldern belegt werden.

 

Tipps für legales Camping in Österreich abseits von Campingplätzen

Wenn du in Österreich abseits der klassischen Campingplätze übernachten möchtest, gibt es einige Tipps für legales Camping. Eine gute Möglichkeit bieten Naturcampingplätze oder offizielle Stellplätze, die dir eine rechtlich abgesicherte Übernachtung in der Natur ermöglichen. Besonders in Regionen wie Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg gibt es viele Gebirgscamps oder ausgewiesene Plätze, die von den Behörden geduldet werden.

Stelle sicher, dass du immer im Einklang mit der Natur und den örtlichen Vorschriften campst. In einigen Regionen gibt es auch spezielle Wildcampinggebiete, die für Outdoor-Fans geschaffen wurden, um das Erlebnis in freier Natur zu genießen, ohne gegen Gesetze zu verstoßen.

Wildcamping Österreich mit dem Wohnmobil – was ist zu beachten?

wildcamping in österreich

Auch das Wildcampen mit dem Camper oder Wohnmobil in der freien Natur unterliegt in Österreich strengen Regelungen.

In vielen Bundesländern ist das Abstellen von Wohnmobilen oder Campers außerhalb genehmigter Campingplätze verboten – dazu gehören Kärnten, Tirol und Wien. In anderen Regionen entscheidet die Gemeinde, ob frei stehen erlaubt ist. Besonders in Gebirgslagen oder nahe an Naturschutzgebieten kann es schwieriger sein, einen passenden Platz zu finden.

Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, sollte sich daher immer im Voraus informieren, ob es ausgewiesene Parkplätze und Stellplätze gibt, auf denen das Übernachten erlaubt ist.

 

Fazit: Wichtige Tipps für Wildcamping und Frei stehen in Österreich

Wildcamping in Österreich ist ein spannendes Abenteuer für Naturfreunde und Outdoor-Fans. Doch bevor du beim Wildcamping dein Zelt aufschlägst oder dein Wohnmobil abstellst, solltest du dich gründlich über die Gesetzeslage im jeweiligen Bundesland informieren. Die Regelungen unterscheiden sich deutlich von Region zu Region, und es gibt zahlreiche Vorschriften, die du beachten musst, um rechtliche Probleme und Strafen zu vermeiden.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Wildcamping in Österreich ist nicht überall erlaubt, aber es gibt dennoch viele wunderschöne Gebirgslagen und unberührte Naturgebiete, in denen du mit einem Zelt übernachten und das campen mitten in der Natur geniessen kannst – vorausgesetzt, du hältst dich an die örtlichen Gesetze.

Rechtzeitig planen, die richtigen Informationen einholen und respektvoll mit der Natur umgehen – so wird das Thema Wildcampen zu einem unvergesslichen, positiven Erlebnis!

 



Keine Kommentare vorhanden


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *